GENERATION X, Y, Z

GENERATION X, Y, Z

GENERATION„X, Y, Z“

Die neue Generation tickt anders, aber wie? In Zeiten von Digitalisierung, Selbstorganisation und New Work stellt sich vielen Unternehmen die Frage, was unter diesen Vorzeichen Karriere und Entwicklung für junge, talentierte Mitarbeiter zukünftig noch bedeuten kann.

JUNGE MITARBEITER UND PERSÖNLICHE ENTWICKLUNG

In Zeiten von Digitalisierung, Selbstorganisation und New Work stellt sich vielen Unternehmen die Frage, was unter diesen Vorzeichen Karriere und Entwicklung für junge, talentierte Mitarbeiter zukünftig noch bedeuten kann.

Seit mehreren Jahren führe ich in einem bayerischen Maschinenbauunternehmen Entwicklungsworkshops für junge Ingenieure (2 bis 7 Jahre Firmenzugehörigkeit) durch, deren Ziel ihre „Selbst-Verortung“ ist. Viele von ihnen befinden sich in der Lebensphase, in der sie sich Fragen stellen wie z.B.: Was will ich beruflich mittelfristig machen? Was hat die berufliche Welt – oder besser gesagt: die Firma – mir zu bieten? Und wie lässt sich das mit meinem Privatleben in Einklang bringen?
Das Unternehmen gibt diesen jungen, talentierten Mitarbeitern damit die wichtige Möglichkeit, über die eigene Entwicklung, aber auch über ihren zukünftigen Beitrag im Unternehmen zu reflektieren. Eine Win-Win-Situation.

WAS, WENN NICHT ALLES LINEAR UND LOGISCH LÄUFT?

Allerdings gibt es ein paar Hürden:

1. Das Unternehmen hat auf vorbildliche Weise unterschiedliche Karrierepfade entwickelt: Führungs-, Fach und Expertenlaufbahn. Sieht man jedoch genauer hin, dann stellt man fest: So stringent laufen die individuellen Wege bereits heute gar nicht mehr ab. Und: In disruptiven Zeiten lässt sich schwer vorhersagen, ob es die aktuellen Jobprofile in fünf Jahren überhaupt noch gibt – oder ob die angedachten Stellen dann noch zu den Markt- oder Kundenentwicklungen passen. Mit anderen Worten: Was hier so tragfähig erscheint, bedarf einer ständigen mikroskopischen Betrachtung und Anpassung mit der Frage im Hinterkopf: Stimmen unsere Karrierepfade noch?

2. Ingenieure werden in ihrer Ausbildung vorwiegend auf Rationalität, Objektivität, Logik getrimmt. Es ist nicht selbstverständlicher Teil ihrer Denkweise, sich mit sich, ihrer Identität, ihren Fähigkeiten, Kompetenzen oder gar ihrer Zukunft zu beschäftigen. Zu Beginn eines Workshops kann das durchaus Widerstände hervorrufen, sich mit – in ihren Augen – „weichen Themen“ zu befassen. Doch ist es immer wieder erstaunlich, wie schnell die Teilnehmer merken. dass es sich lohnt, die Komfortzone zu verlassen.

DIE FIRMA SAGT SCHON, WO ES LANGGEHT

Das Erstaunliche an diesen jungen Menschen ist der hohe Grad an fehlender innerer Ausrichtung. Zwar sind Ehepartner, Kinder und Haus meist schon vorhanden, doch beruflich hoffen die jungen Talente darauf, dass „die Firma“ ihnen schon sagt, wo es lang geht. Immer wieder zu beobachten ist, dass sie in diese Workshops ohne eigene Fragen und Anliegen kommen.
Frage ich sie, warum sie am Workshop teilnehmen, dann höre ich häufig: „Der Chef hat mich geschickt“ oder „Ich habe eine Outlook-Einladung erhalten“. Kommt eine solche passive, konsumptive Haltung zum Ausdruck setze ich genau hier an, um die Arbeit mit den Ingenieuren zu beginnen. Denn im Workshop geht es nicht darum, sich zurückzulehnen und berieseln zu lassen. Hier heißt es: Aktiv sein, Ärmel hochkrempeln und sich über Fragebögen, Dialoge, Video-Selfies, kreative Übungen, Feedback-Sequenzen etc. auf den Weg zu sich selbst zu machen. Wer bin ich? Was bringe ich im positiven Sinne mit? Und was könnte im besten Fall aus mir werden?

„WHAT MAKES ME TICK?“

Mir geht es darum, dass diese jungen, intelligenten Menschen erfahren, wozu sie das Zeug haben, wozu sie wirklich fähig sind. Wenn notwendig, bringe ich dazu ihre Vorstellung einer linear planbaren Zukunft ganz bewusst durcheinander.
In Einzel- und Gruppengesprächen fällt mir immer wieder das mangelnde Selbstbewusstsein auf. Sie machen sich oft „klein“. Immer wieder höre ich: „Ich bin mir nicht sicher, ob ich wirklich das Zeug dazu habe.“ Diese Einstellung hält Menschen davon ab, aktiv zu werden, Dinge einfach auszuprobieren und an möglichen Fehlern zu wachsen. Aber genau die Verhaltensweisen sind wichtig, um im Job zu glänzen statt vor sich hinzudümpeln.
Wie aber ist dieser Spagat zu schaffen zwischen einer Entwicklung, die gewünscht ist, die sich aber nicht wirklich (logisch-analytisch) fixieren lässt?

UNSCHÄRFE IM ÄUSSEREN BRAUCHT AUSRICHTUNG IM INNEREN.

In diesem Workshop motiviere ich die Ingenieure zur Suche nach ihrem inneren Antrieb. „What makes me tick?“ Was treibt mich an? Was ist mein Satz mit Ausrufezeichen? Wofür schlägt mein Herz? Hat das, was ich mache, Bedeutung für die Firma UND für mich? Bin ich mir über meinen eigenen Wertbeitrag im Klaren? Wo mache ich den Unterschied? Die Antworten auf diese Fragen bringen sowohl den Einzelnen als auch das Unternehmen weiter. Und sie schaffen Motivation, sich auszuprobieren, ins Tun zu kommen und Erfahrungen zu sammeln.

KEINER IST FÜR SICH ALLEINE UNTERWEGS!

Netzwerke unterstützen die persönliche Entwicklung. Das können beispielsweise Buddies, Mentoren oder Alumni-Treffen sein. In diesem Zusammenhang gebe ich folgende Fragen mit auf den Weg: Wen brauche ich in meinem Umfeld für meine ganz konkreten nächsten Schritte? Und wen brauche ich mittelfristig betrachtet? Wer fordert mich heraus, damit ich besser werde? Wer vertritt andere, interessante Perspektiven? Wer macht mir Mut, wenn es zäh wird oder wenn ich in meiner persönlichen Entwicklung nicht so weiterkomme, wie ich will?

NETWORKING – ABER RICHTIG!

Ich empfehle den Teilnehmern, sich Menschen zu suchen, mit denen sie sich austauschen können, die sie inspirieren, die sie herausfordern, die ihnen Energie geben, bei denen sie die Batterien wieder aufladen können. Aber ich rate auch zur Vorsicht: vor Menschen, mit denen man sich gegenseitig einlullt, vor Ja-Sagern oder Lamentierern. Solche Kontakte drohen den Stecker der eigenen Entwicklung zu ziehen – und man läuft Gefahr, in den eingeübten Denkschablonen zu verharren.

Aufgrund meiner Erfahrungen mit diesem und anderen ähnlichen Projekten kann ich allen Unternehmen, die sich mit New Work und Selbstorganisation beschäftigen, solche Entwicklungs-Workshops nur empfehlen. Die anfängliche Investition in die Mitarbeiter zahlt sich für das Unternehmen in vielfacher Hinsicht aus, denn sie fördert Fähigkeiten, ohne die es in Unternehmen und Organisationen zukünftig nicht mehr weiter geht. Übrigens auch, wenn die Mitarbeiter keine Ingenieure sind.

Sie interessieren sich für dieses Thema? Sprechen Sie mich gerne an.

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